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BAYERISCHER KLIMASCHUTZPREIS 2023
Laudatio Tu was! Sinzing

(vorgetragen von Umweltminister Thorsten Glauber)

 

 

Liebe Preisträger aus Sinzing! Sie haben als engagierte Bürgerinnen und Bürger das Aktionsbündnis „Tu was! Sinzing“ gegründet. Gemeinsam wollen Sie Klimaschutz und Klimaanpassung, Umweltbildung, soziales und generationenübergreifendes Miteinander verknüpfen und fördern.


Mittelpunkt des Aktionsbündnisses ist das Projekt der beiden Vielfaltsgärten in Sinzing. Im ersten Garten steht die Umweltbildung im Fokus. Gemeinsame Gartenarbeit mit Kindern, Kräuterkunde und Experimente beispielsweise zum Verrottungsprozess sensibilisieren schon die Jüngsten für die Bedeutung von Natur und Umwelt.


Im zweiten Garten stehen die Zucht und die Optimierung resilienter Sorten im Vordergrund. Aktuell sind 30 Sorten in der Entwicklung, die Sie über eine Open-Source-Plattform der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung stellen wollen.


Ihr Engagement geht weit über die Gartengrenzen hinaus. Sie tragen nachhaltige Themen in den Sportclub oder die Bücherei. Über diese soziale Verzahnung erreichen sie auch Menschen, die mit Klimaschutz und Klimaanpassung bis dato wenig zu tun haben.
Liebe Preisträger, die Jury war begeistert von Ihrer vorbildlichen, ehrenamtlichen und generationenübergreifenden Projektarbeit.


Ihre zukunftsweisende Umwelt- und Klimabildung, die einfache Multiplizierbarkeit und den proaktiven Umgang mit der Thematik Klimaanpassung ehren wir heute mit dem Bayerischen Klimaschutzpreis 2023.

 

Herzlichen Glückwunsch!

 
Sinzinger „Vielfaltsacker“ gewinnt auf Landesebene bei Vielfaltsmeisterschaft
(Pressemitteilung des Landkreises Regensburg, 29.11.2022) 


Toller Durchmarsch für den OGV Sinzing: Nach dem Gewinn der Vielfaltsmeisterschaft auf Kreis- und Bezirksebene 2022 beteiligte sich der OGV Sinzing nun auch erfolgreich bei der Vielfaltsmeisterschaft des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege. Ausgezeichnet wurden dabei kreative Ideen für mehr biologische Vielfalt in Gärten, in der Stadt, im Dorf und in der Landschaft. Für das generationenübergreifende Projekt, den „Vielfaltsacker“ des OGV Sinzing, gab es auf Landesebene den ersten Preis. Die Sieger wurden in Benediktbeuren beim Festabend mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner geehrt.
 
Spannung bis zum Schluss – dann Jubel
Aus dem Kreisverband Regensburg für Gartenkultur und Landespflege nahmen am Wettbewerb „Vielfaltsmeisterschaft“ Fabian Kellermeier und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter vom Gemeinschaftsgarten „Vielfaltsacker“ des OGV Sinzing teil. Nachdem sie die Juries aus Fachleuten mit ihrem Projekt schon auf Kreis- und Bezirksebene überzeugen konnten, ging es im Wettbewerb „Vielfaltsmeisterschaft“ spannend weiter für die Sinzinger. Auf Landesebene war das Publikum gefragt und dieses entschied, dass die Sinzinger auch diesmal auf dem Siegertreppchen ganz oben stehen.

Vier Jahre „Vielfaltsacker“ in Sinzing

Mitten im Siedlungsgebiet bewirtschaftet der Verein gemeinsam mit einigen Familien den 900 Quadratmeter großen Gemeinschaftsgarten. Sie bauen aber nicht nur viele verschiedene Gemüsesorten ökologisch an, sondern tauschen sich mit Pflanzenzüchtern, öffentlichen Genbanken und Saatgutfreunden allerorten aus. Das führt dazu, dass in diesem Garten eine Sortenvielfalt aus aller Welt heranwächst und auch erhalten bleibt. Denn diese Sortenvielfalt wird genutzt, um in eigenen Anbauversuchen nicht nur die Sorten herauszufiltern, die am besten schmecken, sondern die mit den Klimabedingungen im Garten am besten zurechtkommen.
Doch damit nicht genug. Die Gemeinschaftsgärtnerinnen und -gärtner vergrößern die Sortenvielfalt sogar noch. Dazu kreuzen sie im klassischen Zuchtverfahren auch selbst Sorten und selektieren die Nachkommen Jahr für Jahr. Um die neuen Sorten auszutauschen, wurde sogar eine Ausnahmegenehmigung (vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung) beim LfL (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft) erteilt.
Das Projekt der Sinzinger heißt „Vielfalt in Küche und Schule“ – und auch für den Bereich Schule spielt Sortenvielfalt und Sortenkreuzen eine wichtige Rolle. Die Akteure finden, dass man besser mit echtem Pflanzenmaterial als aus Schulbüchern lernt. Deshalb kreuzen sie Erbsensorten mit unterschiedlichen Merkmalen und geben das Saatgut dann an Schulen und Bildungseinrichtungen weiter. Die können dann beim Anbauen herausfinden, wie sich die Merkmale in der nächsten Pflanzengeneration aufspalten und die Mendelsche Vererbungslehre viel anschaulicher beobachten.
 
Sortenvielfalt bewahren und sogar noch vermehren, gemeinschaftliches Gärtnern, angewandter Biologieunterricht, und praktisches Gartenwissen, das gerne auch an die Öffentlichkeit weitergegeben wird – all das hat viele Menschen davon überzeugt, für dieses Projekt zu stimmen. „Mit viel Ideenreichtum, Einsatzfreude und Begeisterung wird ein Stückchen Land bunt und artenreich nach ökologischen Grundsätzen bewirtschaftet. Die Akteure sind gut vernetzt und begeistern auch andere“, lobt Stephanie Fleiner, Geschäftsführerin Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege e.V.. „Das ist ein echtes Vorzeigeprojekt“, ist Landrätin und Kreisverbandsvorsitzende Tanja Schweiger überzeugt. „Herzlichen Glückwunsch an den OGV Sinzing. Es freut mich, dass die Leistung unserer OGVs im Landkreis auch bayernweit Anerkennung findet.“